Die Linkspartei, bei der wir stets im Hinterkopf behalten sollten, dass es sich dabei in jeder Hinsicht um die alte SED handelt, stellt dieser Tage auf großflächigen Plakaten die Frage: „Wer muss die Krise zahlen?“ Und liefert die Antwort gleich mit: „Der Millionär und nicht die Verkäuferin!“
Nun ist das schon sprachlich ein bisschen seltsam, aber geschenkt. Ich bin ja selbst kein Millionär und hätte drum auch keinen besonderen Grund, mich für diese Leute einzusetzen. Gleichwohl ist es nur allzu offensichtlich, wie die Linke mit allen Mitteln versucht, Corona als Vehikel zu missbrauchen, um der Öffentlichkeit ihre marxistischen Ideen schmackhaft zu machen. Neid auf die Reichen geht immer. Wer ist überhaupt reich? Als die Kommunisten in der Sowjetunion unter Stalin die Landwirtschaft kollektivierten, galt bereits jeder Bauer mit drei Schweinen und einer Kuh als Großgrundbesitzer. Reich ist relativ.
Aber gut, in der Tat gibt es Millionäre und Milliardäre, die ein bisschen mehr oder weniger Geld auf dem Konto wahrscheinlich gar nicht bemerken würden. Viele von denen wären sicherlich auch bereit, einen freiwilligen Beitrag zur Linderung der Folgen der Coronakrise zu leisten.
Das stets raffende (jüdische) Kapital ist ein perfider Mythos der roten und braunen Sozialisten. Bei den Führern ersterer rührte es nicht selten vom Selbsthass her, kamen dererseits doch nicht wenige aus wohlhabendem Milieu. Bei den Nazis war es der typische Minderwertigkeitskomplex gegenüber jenen, die es im Leben zu etwas gebracht hatten. Hitler verwand es nie, dass er als gescheiterte Existenz im k.u.k. Wien zumeist von reichen jüdischen Philanthropen gestiftete Obdachlosenasyle bewohnen musste.
Infam ist aber auch die Unterstellung, „der Millionär“ (schon sprachlich zutiefst totalitär wie „der Jude“ oder „der Klassenfeind“) sei irgendwie schuldig an „der Krise“, für die er gemäß des Urteils der Linkspartei zahlen muss – Betonung freilich auf muss. Hier wird eine komplette Menschengruppe für ein Unglück verantwortlich gemacht, mithin in Kollektivhaftung genommen. Das ist kein Rechtsstaat mehr, das ist faschistoid. Das ist der Ungeist des Mittelalters.
Es geht uns freiheitlich gesinnten Bürgern dieses Landes also mitnichten darum, Millionäre oder Milliardäre als solche in Schutz zu nehmen. Vielmehr ist uns um Widerstand gegen eine unheilvolle Tendenz zu tun, die der SED-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Dietmar Bartsch, am 1. Mai des vergangenen Jahres bereits ganz unverhohlen benannt hat: „Es wird wieder Klassenkampf geben!“
Klassenkampf ist Diktatur, sind Gulags und Massenhinrichtungen. Dazu Lenin: „Wie kann man Revolution machen, ohne Menschen zu erschießen?“ Sein Nachfolger Bernd Riexinger konzediert immerhin: „Wir werden sie nicht erschießen, sondern nützlicher Arbeit zuführen.“ Er meint die Reichen und wer reich ist, entscheidet die Partei.
Jener geht es nach wie vor um die Abschaffung des Privateigentums. Bei den Millionären soll es anfangen. Doch keineswegs nur Klaus Schwab prophezeit uns indes eine Zukunft, in der wir alle nichts mehr besitzen sollen. Privateigentum aber ist Freiheit, weil wer nichts mehr sein Eigen nennt zwangsläufig von anderen abhängig und somit unfrei ist. Abhängig dann vom Staat und der ist die Partei mit ihren Funktionären.
Wir verteidigen also nicht „die Reichen“, sondern das Prinzip der Freiheit und den sozialen Frieden in unserem Land. Wer einem Teil der Gesellschaft die Schuld gibt für das Unglück eines anderen Teils derselben, zersetzt und spaltet diese. Besser kann freilich nicht verdeutlicht werden, wie verlogen daher die Forderung der Grünen nach einem „Ministerium für Zusammenhalt“ ist.
Wenn überhaupt jemand Schuld auf sich geladen hat an der Krise, dann sind es die verantwortlichen Politiker. Mit Ausnahme der freiheitlich-patriotischen Opposition haben sämtliche politischen Kräfte in Deutschland das katastrophale Treiben der Regierenden widerstandslos mitgetragen und es folglich mitzuverantworten. Solange die Bürger von diesen Politikern keine Rechenschaft einfordern, soll man „die Millionäre“ getrost in Ruhe lassen. Es sind schließlich nicht jene, die das Volk schröpfen und ausbeuten, sondern es ist der Staat. Bei ihm soll anfangen, wer die Bürger entlasten will.