Vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach im Südkaukasus hat der italienische Journalist Giulio Meotti in einer Kolumne für das israelische Nachrichtenportal Arutz Sheva den Europäern gehörig die Leviten gelesen. Ich habe mir erlaubt, den Beitrag mit dem Titel “Mutige Armenier erteilen dem feigen Westen eine Lektion in Tapferkeit” ins Deutsche zu übersetzen und auf meinem Blog zu veröffentlichen. Hier ist er:
Im Westen scheint niemand mehr willens zu sein, für die eigenen Traditionen zu kämpfen, ja schert sich nicht einmal mehr um sie. Man spuckt auf die eigenen Geschichte, wirft seine Denkmäler um, radiert die eigene Kultur aus. Und all das findet keinerlei Widerhall im Lande. Da weisen die Armenier uns einen anderen Weg, der eben nicht darin besteht, sich überwältigen zu lassen, selbst wenn man ein kleines und über die ganze Welt verstreutes Volk ist, das vergessen hinter seinen Bergen sich im Krieg mit von den Türken angeführten islamischen Heerscharen um die Karabach-Region befindet.
Die Hälfte der Bevölkerung Bergkarabachs, 75.000 Menschen, ist vertrieben worden durch Angriffe Aserbaidschans, die von der Türkei unterstützt werden. Wir hoffen sehr, dass die Armenier durchhalten. Gerade las ich in Le Figaro einen wundervollen Brief von Simon Abkarian, eines französischen Schauspielers armenischer Abstammung, an Erdogan:
„Wir Armenier kämpfen für die Zukunft unserer Kinder und im Gedenken an unsere Vorfahren, die kein zweites Mal sterben sollen. Trotz Eurer Waffen, trotz Eures religiösen Eifers und trotz Eurer Djihadisten für 2.000 Dollar im Monat, werdet Ihr nicht gewinnen. Nehmt Eure Gefallenen und geht, denn das Land der Armenier ist das Land der Weisheit, das Land von Honig und Rosen. Ihr wüsstet doch gar nichts damit anzufangen. Bei uns sind Frauen die Königinnen der Lebensfreude, werden Mädchen nicht an irgendwelche Männer verkauft. Hier sind Musik und Wein unverzichtbare Güter, kann jeder seinen Glauben ausüben oder es sein lassen. Unser Land ist nämlich nicht einfach nur ein Land, sondern eine Wegkreuzung. Und wisst Ihr, wer sich dort begegnet? Die ganze Menschheit. Solltet Ihr wirklich meinen, uns wie die Lämmer abschlachten zu können, dann wisset, dass wir unter dem Bauch einer Löwin aufgewachsen sind.“
Es wäre doch großartig, wenn ein wortmächtiger Europäer, ein Künstler oder Politiker, solch einen Text über seine eigene Kultur geschrieben hätte.
„Ich bin überzeugt davon, dass unsere Zivilisation triumphieren wird. Diese Kultur darf nicht zugrunde gehen; eine Nation, die überleben will, kann in ihrem Kampf niemals scheitern. Es besteht kein Zweifel, dass das armenische Volk, nachdem es so viele tausend Jahre auf der Erde gelebt hat, diesen Lebenswillen in sich trägt.“ So äußerte sich der Premierminister Armeniens, Nikol Paschinjan zum andauernden Konflikt zwischen Armeniern und Aseris um die Region Bergkarabach. Obgleich er durchaus recht hat, triumphierte die Zivilisation in der Geschichte nicht immer.
Europa schläft, liegt im Koma. Es ist den gleichen Erpressungen ausgesetzt, die über Jahre viele europäische Parlamente daran hinderten, den Genozid an den Armeniern als solchen anzuerkennen. Freilich ist es auch kein Geheimnis, dass dieses monströse terroristische Netzwerk es tatsächlich auf das armenische Volk abgesehen hat, seine Städte und Dörfer, seine Freiheit. Angesichts der türkischen Expansionspolitik in Libyen und Syrien ist Europa völlig hilflos, sei es, wenn es darum geht, Griechenland beizustehen, das Flüchtlingsproblem zu lösen oder jetzt dem armenischen Volk zu helfen. Wir werden von Lakaien regiert, die sich für eine Handvoll türkischer Erdnüsse den Grauen Wölfen andienen.
Erdogan und Alijew, der aserbaidschanische Diktator, reden von „einer Nation in zwei Staaten“. Wie schade für sie, dass in der Mitte dazwischen dieses christliche Armenien liegt, bewohnt von den Überlebenden jenes Völkermordes, den sie nicht anerkennen. Wären die Türken jedoch in der Lage, die Armenier zu besiegen und zu vernichten, könnte wohl niemand mehr die Ausbreitung ihrer Macht in Europa stoppen. Wer sollte dazu fähig sein?
In diesem Krieg mit islamistischen Söldnern und brutalen Regimen werden die Armenier alleingelassen, sehr allein, vor allem von einem hasenfüßigen Europa, das sich mit Haut und Haaren der Türkei ausgeliefert hat. Die Staaten des Westens sollten nicht nur dem Beispiel Kanadas folgen, das sämtliche Waffenlieferungen an die Türkei eingestellt hat, sondern auch die Republik Arzach sofort als souveränes Land anerkennen sowie unter den Schutz des Völkerrechts stellen. Mit Armenien wird letztlich eine Bastion unserer Kultur verteidigt.
Kurzer Nachtrag meinerseits: Ich habe für die kommende Sitzungswoche des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern einen Antrag eingebracht, der die Gelegenheit eröffnet, wenigstens ein Zeichen zu setzen für Frieden und Freiheit im Kaukasus.
1 Kommentar zu „Italienischer Autor: “Armenier lehren feigen Westen Tapferkeit!”“
Was Kanada betrifft:
Kanada entwaffnet derzeitig seine Bürger, damit die Moslems dort endlich ihre expansionistischen Bestrebungen gegenüber dem verhaßten Westen ungefährdet ausleben können!