Kassiber aus der Anstalt – Mein Wochenrückblick (14)

I.

Beim Klaubautermann! Joachim Gauck (79), der Entdecker von Hell- und Dunkeldeutschland, ist am Freitag nahe Wustrow von seiner Jolle in den Saaler Bodden gefallen. Da kann der Alt-Bundespräsident sämtlichen Meergöttern nur danken, dass ihn das Seenotrettungsboot „Barsch“ aus dem Schilf fischte und nicht etwa die „Sea-Watch 3“ unter „Captain Europe“ Rackete. Die hätte den armen Mann glatt nach Libyen gebracht, denn gemäß Carolas Logik ist der sicherste Hafen immer der, welcher vom Unglücksort am weitesten entfernt liegt.

II.

Apropos Rackete: Die hat den bösen Italienern neulich wieder richtig einen eingeschenkt und ist auf Sizilien ohne BH vor Gericht erschienen. Nun sieht es nicht so aus, dass sie unbedingt einen bräuchte, aber die lokale Presse war außer sich. Prompt folgte im Internet eine Neuauflage von #FreeTheNipple. Als Zeichen der Solidarität mit Carola sollen nämlich alle Frauen einen Tag lang auf BH und Unterwäsche verzichten. Das wäre jetzt ein Fall für Barbara Kuchler. Die Soziologin dozierte auf dem Kirchentag in Dortmund, dass Frauen, die sich schminkten, die Augenbrauen zupften und enge Kleidung trügen, sich nicht wundern müssten, „wenn es zu Grabschereien durch Migranten kommt“. Und wie erkennt man eigentlich bei Burkaträgerinnen, dass sie sich an dieser goldigen Aktion beteiligen?

III.

Voller Empörung berichtet die großdeutsche Einheitspresse, dass in Russland ein paar Kandidaten der Opposition von der bevorstehenden Kommunalwahl ausgeschlossen worden seien. Was erlauben Putin? Wahrscheinlich hat er sich von den Vorgängen in seiner früheren sächsischen Zweitheimat Dresden inspirieren lassen. Wenn die willkürliche Kürzung der Kandidatenliste einer Oppositionspartei in Deutschland als Ausdruck von Demokratie gilt, dann will man sich auch im Land der Reußen nicht lumpen lassen. Doch merke: Wenn zwei das Gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe.

IV.

CSD in Berlin. Im Staatsfernsehen sagt eine der Organisator*innen, ihr würde „das gegenwärtige Roll-back große Angst machen“. Sie meint damit nicht die Islamisierung mit dem Ziel eines Mittelalters im 21. Jahrhunderts, sondern jene, die dagegen ankämpfen, also die AfD zum Beispiel. Immerhin darf ein junger Mann noch ausführen, in wie vielen Staaten Homosexualität mit Zuchthaus oder gar mit dem Tode bestraft werde. Welche das sind, sagt er nicht. Hmm, wo mögen die wohl liegen? In Amerika vielleicht? Oder hat er Sachsen gemeint?

V.

Haben die Büros im Karl-Liebknecht-Haus, dem Berliner SED-Hauptquartier, eigentlich Klimaanlagen? Wenn ja, wurden die wegen des Klimas zuletzt ausgeschaltet. So muss Bernd Riexinger, neben Katja Kipping Bruder Nr. 1 im Parteivorstand, von sengender Hitze und surrenden Fliegen geplagt an seinem Schreibtisch zu der genialen Vision gekommen sein, dass man nur sämtliche Fluggesellschaften zu verstaatlichen brauche, um die Klimaapokalypse in letzter Minute abzuwenden. Bernd folgt hier den Erkenntnissen aus der DDR. Wirtschaft in staatlicher Hand verursacht nämlich keinen Dreck. Folgerichtig gab es in Honeckers Reich auch keine Umweltverschmutzung. Die Flüsse führten glasklares Wasser, der Wald war allerorten kerngesund und Smog endete grundsätzlich von Westen kommend exakt an der Mauer.

VI.

Attacke, Attacke – Fliegen ist kacke!“ Mit solchen Parolen versuchten letzten Freitag etwa 300 sogenannte Klimaaktivisten der Stuttgarter Oberprima im dortigen Flughafen die Untertanen des grünen Landesvaters Wilfried Kretschmann vom Antritt ihres Urlaubs abzuhalten. Reisefreiheit verträgt sich eben nicht mit Klimaschutz. Das wusste schon die SED, womit wir wieder beim Riexinger Bernd wären. Am besten die Partei legt fest, wer wann wohin reisen darf. Die hat bekanntlich immer recht. In der DDR selig reichten schließlich auch ein Flughafen und ein Kreuzfahrtschiff für 17 Millionen Leute aus. Immerhin zeigte sich die Stuttgarter Airport-Leitung schon mal einsichtig und freute sich über das Engagement der grünen Garden. So wie die Autobauer nebenan bei Daimler über den sinkenden PKW-Absatz. Einstweilen wartet man in Rostock-Laage auf die Plakette „Klimafreundlichster Flughafen der Republik“. Dort gibt es so zwei, drei Abflüge täglich. Ziel erreicht. Die Betriebskosten löhnt der Steuerzahler.

VII.

Zum Abschluss noch die Zahlen der Woche: Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmen Grand View Research werde bis 2025 das weltweite Marktvolumen von Nahrungsmitteln und Getränken nach Halal-Standard von umgerechnet aktuell 392 auf 664 Milliarden Euro wachsen. Schönheitsprodukten rechne man ein noch größeres Potenzial zu. Zweistellige Wachstumsraten gelten demzufolge als gesichert, zumal der Anteil der Muslime an der Weltbevölkerung laut Berechnungen von derzeit 23 Prozent bis 2030 auf über 30 Prozent anwachsen dürfte. Prost Mahlzeit!

 

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