Kassiber aus der Anstalt – Mein Wochenrückblick (12)

I.

Noch vor kurzem befuhr, wer auf der Autobahn hinter der Grenze in Richtung Wrocław (Breslau) unterwegs war, eine Betondecke aus den 1930er Jahren. Über 80 Jahre hat sie überdauert. Der Niedergang deutscher Ingenieurskunst manifestiert sich auch daran, dass die Bundesrepublik es heute nicht mehr schafft, Autobahnen zu bauen, die länger als 10 Jahre halten. Die A20 stürzt Kilometer um Kilometer sukzessive ins sich zusammen. Nach der Trebeltalbrücke sind inzwischen weitere Abschnitte betroffen. Grassierender Dilettantismus, auf dessen Kosten in Millionenhöhe wie stets der Steuerbürger sitzen bleibt. Was wäre eigentlich, wenn Steuerverschwendung ebenso hart bestraft würde wie Steuerhinterziehung?

II.

Man kann indes verstehen, dass es so viele sich weltverbessernd gebende Zeitgenossen in den Bundestag zieht. Über 10.000 Euro an Diäten bekommen die sogenannten Volksvertreter ab Juli. Dafür muss eine alte Frau lange stricken oder Flaschen sammeln. So viel Geld für Leute, die unser Land vorsätzlich zugrunde richten – Und der Michel nimmt es hin.

III.

Die Juden haben Stalin und Hitler gezüchtet – der Holocaust war die Strafe dafür.“ Offenbar auch für diese Äußerung bekommt der ukrainische Journalist Ruslan Kotsaba den Aachener Friedenspreis 2019. Ein Orden für Antisemitismus, für eine abscheuliche Relativierung der Ermordung von 6 Millionen Juden und niemand empört sich, auch nicht Heiko Maas, der angeblich wegen Auschwitz in die Politik gegangen ist.

IV.

Einst war Deutschland das Land der Dichter, Denker und Ingenieure. Unser Bildungssystem wurde weltweit beneidet und nachgeahmt. Keine Nation brachte mehr Nobelpreisträger hervor. Dann kam 1968. Linke Ideologen marschierten durch die Institutionen, brachten sie nach und nach unter ihre Kontrolle, vor allem Schulen und Universitäten. Neuerdings protestieren Schüler gegen angeblich zu schwere Prüfungen und damit für ihre eigene Verblödung. Die Politik findet es gut, lobt die Zivilcourage. Dumme Menschen lassen sich eben leichter manipulieren. Außerdem haben nicht wenige Führungskader der Kartellparteien selbst keinen Abschluss oder ihre Doktorarbeit irgendwo kopiert. Deutschland auf dem Weg zur Idiokratie.

V.

Antinatalisten sind der letzte Schrei im Reich des Klimakultes und gewinnen unter den Gläubigen der Greta-Sekte zunehmend an Einfluss. Sie propagieren den Verzicht auf Nachwuchs, also keine Kinder mehr. Jeder Mensch weniger auf der Erde ist nämlich gut für den Klimaschutz. Von solchen bizarren Forderungen ist es freilich nicht mehr fern zu weitergehenden Ideen, dass man bei der Reduzierung von „Klimaschädlingen“ (Maybritt Illner) vielleicht ja etwas nachhelfen könnte. Fazit: Immer deutlicher tritt die faschistoide Fratze hinter der Maske des menschenfreundlichen Umweltschützers zutage. Was sagen eigentlich die zahlenmäßig explodierenden Völker Afrikas zum Antinatalismus?

VI.

Wissenschaftler sind allenthalben davon fasziniert, wie sich die „Fridays for Future“-Bewegung auf die Eltern der streikenden Jugendlichen auszuwirken scheint. Greta Thunberg selbst bekehrte zunächst Vater Svante zum Veganismus und brachte anschließend Mutter Malena dazu, ihren Beruf als Opernsängerin aufzugeben, weil der mit ständiger Fliegerei verbunden war. Diese Art der „erzieherischen Aufklärung“ der Eltern durch die Kinder wollen Forscher in North Carolina nun gezielt nutzen, um die uneinsichtigen Erwachsenen in der Klimafrage zum Umdenken zu bewegen. Testweise Lehrprogramme für Schüler von 11 bis 14 Jahren sollten insbesondere die Gespräche mit den Eltern über den Klimawandel fördern und bei letzteren einen Sinneswandel induzieren. Die Forscher waren nach der Versuchsreihe begeistert, denn besonders erfolgreich lief die Umerziehung der härtesten Nüsse von allen: konservative, weiße Männer.

VII.

Für die derzeitige Bundesjustizministerin und EU-Wahl-Spitzenkandidatin der SPD, Katarina Barley, hat Deutschland mal wieder eine Mission. Man müsse den gleichzeitigen Ausstieg aus Atom- und Kohlestrom um jeden Preis hinkriegen, so die Juristin, damit auch andere Länder diesen Weg einschlagen und so unser Klima retten helfen. In Brüssel wolle sie sich dafür einsetzen, dass europaweit sämtliche Kernkraftwerke abgeschaltet werden. Woher aber wird dann der Strom kommen, wenn in Deutschland kein Wind weht oder der Himmel über Berlin gerade wolkenverhangen ist? Nun gibt es vieles, wovor sich Europäer so fürchten: Putin, Trump, Außerirdische, der Boogeyman oder die Pensionierung von Jean-Claude Juncker. Richtig panische Angst sollten sie aber vor Figuren wie Katarina Barley haben.

VIII.

Weil ARD und ZDF bei der 9,1 Milliarden Euro Zwangsgebühren jährlich zahlenden deutschen Fernsehgemeinschaft zusehends an Kredit einbüßen, ist die Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder, Malu Dreyer (SPD), auf eine geniale Idee gekommen. Sie will einfach noch einen öffentlich-rechtlichen Sender gründen. Das wäre ungefähr so, als würde die Bundestagskantine immer wieder ein Menü auf die Karte setzen, dass zu essen sich jeden Tag mehr Gäste weigern, weil sie davon Brechreiz bekommen.

IX.

Der Film der Woche heißt „Kleine Germanen“, hat heute Premiere und soll künftighin auch an Schulen gezeigt werden. Die Filmemacher Mohammad Farokhmanesh und Frank Geiger wollen mit dieser „ungewöhnlichen Verbindung aus Dokumentar- und Animationsfilm“ auf ein „kaum aufgearbeitetes Problem unserer Gesellschaft aufmerksam“ machen: Kinder, die von ihren Nazi-Eltern in einer rechtsextremen Ideologie erzogen werden. Die unterschwellige Botschaft des primitiven Machwerks besteht jedoch darin, dass dieses Phänomen längst die „Mitte der Gesellschaft“ durchdrungen hat, quasi allgegenwärtig ist. Wer aber Nazi ist, bestimmen die Linken und Anetta Kahane. Folgerichtig dürfen auch AfD, Pegida und IB sowie der in solchen Zusammenhängen unvermeidliche Götz Kubitschek auf seinem Rittergut nicht fehlen. Frage an Radio Eriwan: Wann kommt eigentlich der Film „Kleine Antifanten“?

X.

Und zu guter Letzt die Zahl der Woche: 2018 wanderten rund 165.000 Bundesbürger aus, 2019 dürften es wohl 180.000 werden. Das sind in aller Regel gut ausgebildete Fachkräfte, auf die Deutschland angeblich so dringend angewiesen ist.

 

 

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