Zum Tode eines deutschen Journalisten

Heute las ich, dass der Journalist Manuel Ochsenreiter im Alter von nur 45 Jahren in Moskau einem Herzleiden erlegen ist. Es scheint irgendwie schicksalhaft, dass gerade jetzt, da sich in Afghanistan eine tiefgreifende geopolitische Zäsur ereignet, ein großer Kenner internationaler Konflikte auf Seiten der freiheitlich-patriotischen Opposition in Deutschland plötzlich heimgerufen wurde.

Der Umstand, dass ich vom Tode Ochsenreiters nur zufällig erfuhr, illustriert freilich auch das Grundübel des rechtsdemokratischen Milieus in der Bundesrepublik und darüber hinaus, nämlich mangelnde Solidarität untereinander. Seit deutsche Medien im Zusammenspiel mit polnischen und ukrainischen Akteuren versucht hatten, aus Ochsenreiter einen blutrünstigen Terroristen zu machen, ihm einen Sprengstoffanschlag in der Ukraine anzuhängen, war er bei jenen Salonpatrioten, die nach Anerkennung durch das Establishment dürsten, nicht mehr wohl gelitten.

Auch die AfD ließ ihn fallen, so wie sie es mit jedem tut, der dem Anpassungskurs der Parteielite schaden könnte – es sei denn, es geht um zwielichtige Finanzgebaren. Ich habe das ja am eigenen Leibe erfahren müssen, mit welcher Skrupellosigkeit und Perfidie versucht wird, vermittels Rufmord und Verleumdung einen Menschen zu vernichten, der gewissen Kreisen im Wege ist.

Manuel Ochsenreiters Mission war nicht nur eine auf Fakten und Recherchen vor Ort basierende Aufklärung der deutschen Öffentlichkeit über die internationalen Konflikte unserer Zeit, sondern auch der Brückenbau nach Russland. Das freilich verübeltem ihm all jene, deren Wirken allenthalben auf einen neuerlichen kalten und eines Tages vielleicht sogar wieder heißen Krieg mit Moskau abzielt.

Ich selbst habe dem so weit weg seiner deutschen Heimat Verstorbenen vor allem eines zu verdanken: Armenien. Seit ich durch Vermittlung Manuel Ochsenreiters im Februar 2017 als Mitglied eines internationalen Beobachterteams in die armenische Republik Artsakh (Bergkarabach) reisen konnte, um dort ein Verfassungsreferendum zu begleiten, bin ich viele Male in den Südkaukasus zurückgekehrt, habe Menschen und Kultur in jener Region liebgewonnen.

Weltoffenheit, so verstehe ich es seitdem, bedeutet, die Völker dieser Erde dort zu treffen, wo sie traditionell leben, ihnen mit Respekt, Neugierde und ohne Arroganz zu begegnen.

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