Was steckt hinter dem Antifaschismus der Linken?

An den Schulen der DDR wurde uns im Fach Staatsbürgerkunde beigebracht, dass der Faschismus „die terroristische Diktatur der am meisten reaktionären, chauvinistischen und imperialistischen Elemente des Finanzkapitals“ sei. Soll heißen: In ihrem krisenhaften Endstadium ist die kapitalistische Ordnung nur noch mit den Mitteln totalitärer Herrschaft aufrechtzuerhalten. Der Faschismus ist nach dieser Definition also eine Spielart des Kapitalismus, was zu der Schlussfolgerung führt, dass der Antifaschismus stets auch antikapitalistisch sein müsse.

Die Linken haben allenthalben ihr Ziel einer „Überwindung des Kapitalismus“ zugunsten der „Diktatur des Proletariats“ nie ernsthaft aufgegeben. Zwar erwecken sie momentan den Anschein, es ginge ihnen lediglich um Reformen, doch bereits Stalin stellte fest: „Der Revolutionär akzeptiert Reformen, um sie als Tarnung für seine illegalen Tätigkeiten zu nutzen.“ Ohne den Kapitalismus und ohne Marktwirtschaft gäbe es jedoch weder Freiheit und Demokratie noch Wohlstand.

Nur eine kleine Minderheit will die bestehende Ordnung deshalb wirklich abschaffen. Aber fast alle Menschen lehnen es ab, in einer faschistischen Diktatur zu leben. Deshalb verknüpfen die Linken beides und sagen: Wenn ihr letzteres nicht wollt, müsst ihr als wahrhafte Antifaschisten auch ersteres infrage stellen. Das ist der Grund, warum in Deutschland nicht mehr der Extremismus insgesamt bekämpft werden soll, sondern nur noch der Faschismus und damit der Kapitalismus selbst.

Fazit: Die CDU ist in ihrem intellektuellen Unvermögen den Linken längst auf den Leim gegangen, hat deren perfiden Faschismusbegriff einfach übernommen. Leider bewegt sich auch die AfD innerhalb dieses Framings, allerdings indem sie ihrerseits die Linken irrigerweise als Faschisten bezeichnet. Bis anhin hat die AfD es trotz erheblicher Ressourcen komplett versäumt, ihre Gegner zu entlarven und diesen erfolgreich ein eigenes Framing entgegenzusetzen.

 

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