Fall Lübcke: Hass führt zu Mord

Keine jemals von mir produzierte Videobotschaft hat dermaßen polarisiert wie diese hier zum Mordfall Lübcke. Von übelsten Beleidigungen, rufmörderischen Verleumdungen bis hin zu Morddrohungen war alles dabei. Allein die Behauptung, so etwas wie Hass und Gewaltphantasien würde es auch auf der linken Seite des politischen Spektrums geben, hat dazu geführt, dass unzählige User sowohl bei YouTube als auch bei Facebook völlig durchgedreht sind und damit gleichsam bewiesen, wie recht ich habe.

Grundsätzlich sprach man mir das Recht ab, mich zum Thema überhaupt äußern zu dürfen. Ja, ich selbst wurde wegen Volksverhetzung zu 6.000 Euro Strafzahlung verurteilt und zwar aufgrund einer mir zugeschriebenen islamkritischen Äußerung aus dem Jahre 2009. In einem zweiten Fall hat man mich jedoch ganz klar freigesprochen. Die Sache war so lächerlich, dass sich in keinem anderen demokratischen Land der Welt ein Gericht damit befasst hätte. Wie dem auch sei. Ich nehme für mich in Anspruch, aus meinen verbalen Ausrutschern gelernt zu haben und habe das in meiner Videobotschaft auch so gesagt. Warum sollte ich, der ich als in vielfältiger Weise Betroffener meine Erfahrungen mit Hass gemacht habe, heute als aufrichtig Geläuterter so etwas nicht verurteilen, wenigsten aber mich davon klar und deutlich distanzieren dürfen?

Im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern sitzt mit Torsten Koplin (56) ein früherer Stasi-Spitzel (Deckname “IM Martin”), der in seiner Funktion als hauptamtlicher FDJ-Sekretär im Dienste der DDR-Geheimpolizei junge Menschen überwacht, sie verraten und ans Messer geliefert hat. Er war bereit, für seine kommunistische Ideologie die Existenzen anderer Leute zu zerstören. Heute ist dieser Mann nicht nur Landesvorsitzender der zur Linkspartei gewendeten SED, sondern auch Landtagsabgeordneter in Schwerin. Man hat Koplin zugestanden, dass er aus seinen Fehlern gelernt, sich zum Besseren geändert hat und findet ergo nichts dabei, wenn er heute als zuweilen hochfahrender Moralapostel in Erscheinung tritt.

Zwei Fälle also, die von linker wie medialer Seite völlig unterschiedlich bewertet werden. Warum? Weil die Linken und deren Presse ihr Feindbild brauchen. Ein “Rechter”, der aus Verfehlungen gelernt hat und sich zu bessern versucht, passt da nicht hinein. Nichtsdestotrotz bin ich überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein.

 

Unterstützen Sie die Bildungs- und Beratungsarbeit im Torhaus Güstrow. Vielen Dank!





Wir sollten in Kontakt bleiben! Jetzt Newsletter abonnieren!

Teilen Sie diesen Beitrag:

2 Kommentare zu „Fall Lübcke: Hass führt zu Mord“

  1. Patrick Bühler

    Ein sehr gutes Videostatement, Herr Arppe. Sie haben völlig recht, wenn Sie auch den Hass der Linken auf politisch Andersdenkende thematisieren. Eigene Fehler einzugestehen und sich davon zu distanzieren, so wie Sie es hier tun, erfordert Mut und Größe. Viele haben diesen Schneid nicht. Und Ihren Kritikern sei gesagt: Wer in seinem Leben noch nie einen Fehler gemacht hat, der werfe den ersten Stein.

  2. Franz-Thilo von Schönborn

    Herr Arppe, ich war von Ihren Entgleisungen, so Sie diese tatsächlich getätigt haben, zutiefst erschüttert. Aber ich nehme Ihnen ab, dass Sie wohl selbst über sich entsetzt gewesen sind und all das ehrlich bereuen. Jeder macht Fehler und wir alle wissen, was im intimen Kreis schon gesagt wurde, weil man sich sicher war, dass das nie nach außen dringt. Ich selbst würde nie die AfD wählen, aber grundsätzlich sind mir Zeitgenossen wie Sie sehr viel lieber, also Menschen die Brüche in ihrer Biographie vorzuweisen und Fehler gemacht haben, als diese ganzen geleckten und angepassten, vordergründig fehlerfreien Schaufensterpuppen, welche heute in der Politik das große Wort schwingen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert