Kassiber aus der Anstalt – Mein Wochenrückblick (4)

I.

Verstörend ist die Dreistigkeit, mit der jene politischen Kräfte in Deutschland Stück für Stück die Demokratie abschaffen, welche sich bei jeder Gelegenheit als deren Verteidiger aufspielen. Nachdem man mit einseitiger Grenzaufgabe, sogenannter Energiewende und zuletzt der „Mobilitätswende“ die Axt an die sozialen und ökonomischen Grundlagen der Bundesrepublik gelegt hat, gerät nun das Fundament unserer Demokratie ins Visier linker Ideologen: das allgemeine, gleiche und freie Wahlrecht. Das haben die Ostdeutschen vor 30 Jahren mutig erkämpft. Bis dahin durften DDR-Bürger lediglich die von der SED vorher genau festgelegten Einheitslisten abnicken. Nun wird es in Brandenburg de facto wieder abgeschafft. Hintergrund ist das pseudowissenschaftliche „Gender-Mainstreaming“. Gemäß eines davon inspirierten Gesetzes sollen nach dem Willen von SPD, Grünen und Ex-SED auf den Kandidatenlisten jeder Partei abwechselnd ein Mann und eine Frau stehen müssen. Es ist wohlgemerkt grundsätzlich gut, wenn beide Geschlechter möglichst paritätisch in einem Parlament repräsentiert sind. Dies darf jedoch niemals durch staatlichen Dirigismus geschehen, sondern muss in den Parteien selbständig geregelt werden. Mit einer gesetzlichen Einschränkung des allgemeinen Wahlrechts, und sei sie noch so klein, darf nicht experimentiert werden. Einer Wahl, die mit Einschränkungen der Freiheit durchgeführt wird, und seien diese noch so gering, ist von vornherein die demokratische Legitimation entzogen. Am Ende wird es wohl dazu kommen. Als einzige Möglichkeit, das neue Wahlgesetz zu verhindern, bliebe der Gang vor das Verfassungsgericht des Landes Brandenburg. Dort arbeitet als ehrenamtliche Richterin die mittelmäßig begabte aber stramm linke Schriftstellerin Juli Zeh. Die vermittelt nicht einmal den Anschein von Überparteilichkeit und hat nach ihrer Ernennung in einem Interview klargestellt, dass sie das Verfassungsgericht vor allem als Werkzeug im “Kampf gegen rechts” sieht.

II.

Er ist vielleicht der mutigste Politiker der Welt: Juan Guaidó, der junge Herausforderer des venezolanischen Diktators Maduro. Letzterer sowie dessen Vorgänger Hugo Chavez haben innert eines Jahrzehnts aus dem potentiell reichsten Land der Erde ein Armenhaus gemacht. Der lateinamerikanische Staat verfügt über die größten Rohölvorkommen der Welt und durchleidet dennoch eine unvorstellbare humanitäre Katastrophe mit der höchsten Inflationsrate überhaupt sowie Millionen Venezolanern auf der Flucht in benachbarte Länder wie Kolumbien und Ecuador. Schuld ist die sozialistische Politik des Maduro-Regimes, ein Mix aus Plan- und korrupter Vetternwirtschaft, die nicht auf langfristigen Erfolg, sondern auf kurzsichtige Bedürfnisbefriedigung zwecks Loyalitätskauf ausgerichtet war. Gerade Deutschland sollte sich das Schicksal Venezuelas sehr genau angucken. Unter dem Wutgeheul der weltweiten Linken hat sich mit Juan Guaidó der Präsident des von Maduro widerrechtlich aufgelösten Parlaments nun jedoch an die Spitze des Protests gestellt, um sein Land vor dem endgültigen Untergang zu retten. Das verdient unser aller Unterstützung, denn der 35-jährige Oppositionsführer riskiert durchaus sein Leben. Verstörend ist, wenn nicht wenige AfD-Anhänger sich aus antiamerikanischen Ressentiments heraus eher mit einem sozialistischen Gewaltherrscher wie Maduro solidarisieren, anstatt mit dem konservativen Demokraten Guaidó. Von einem stringenten Weltbild zeugt eine derartige Haltung freilich nicht, handelt es sich doch hier um Leute, die ansonsten jeden Auftritt von Donald Trump bejubeln oder sich über die Wahl von Jair Bolsonaro („Der marxistische Dreck muss aus unseren Schulen verbannt werden!“) zum Präsidenten Brasiliens gefreut haben. Fakt ist, dass in Venezuela vor den Augen der Weltöffentlichkeit erneut ein linkes Gesellschaftsexperiment an den eigenen Widersprüchen kläglich gescheitert ist, so wie es in ein paar Jahren auch in Deutschland gleichermaßen kläglich gescheitert sein wird. Ebenso natürlich wird das rotgrüne Juste Milieu die mangelnde Praxistauglichkeit seiner ideologischen Wahnideen niemals eingestehen. Schuld sind stets irgendwelche finsteren Mächte, die den sozialistischen Wohltätern unentwegt Knüppel zwischen die Beine werfen und deren segensreiches Wirken pausenlos sabotieren. Wie schnell sich auch die Anhängerschaft der AfD für linksextreme Verschwörungstheorien begeistern lässt, sollte allenthalben als beunruhigend empfunden werden. Aufklärungs- vulgo Bildungsarbeit tut an dieser Stelle dringend not.

III.

Stress pur für die Priester des Klimakultes, wenn das Wetter sich nicht an deren Vorgaben hält. Gerade werden die USA wieder einmal von einer Kältewelle heimgesucht. Schon vor mehr als zwanzig Jahren habe ich derartige harte Winter an der amerikanischen Ostküste miterlebt. 1995 konnte das Flugzeug, in dem ich saß, im allerletzten Moment gerade noch in Boston landen, bevor der Airport wegen des extremen Schneetreibens geschlossen wurde. Und schon damals gab es leider viele bedauernswerte Menschen, vor allem Obdachlose, die in den eisigen Temperaturen erfroren. In deren Ohren müssten die verzweifelten Erklärungsversuche der Klimaforscher wie Hohn klingen, wenn sie sich abmühen, die Realität mit ihrer Ideologie in Einklang zu bringen. Der Verschwörungstheoretiker Stefan Rahmstorf vom steuerfinanzierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) will indes irgendwelche atmosphärischen Wirbel entdeckt haben, die als Folge der Erderwärmung für den Eiswinter in den USA verantwortlich sein sollen. In seinen Verlautbarungen zum Thema dominieren freilich Worte wie „glauben“, „vermuten“ und „möglicherweise“. Vielleicht kommt der Mann sich ja selbst ein wenig blöd vor, wenn er Wettererscheinungen, die es schon immer gab, mit der fixen Idee vom menschengemachten Klimawandel unter einen Hut bringen muss. Denn wer vor dessen Erfindung für die zuweilen arktischen Temperaturen in Nordamerika verantwortlich gewesen ist, erklärt uns Rahmstorf nicht.

 

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2 Kommentare zu „Kassiber aus der Anstalt – Mein Wochenrückblick (4)“

  1. Walter Valenschuß

    Als gelernter Mitteldeutscher macht man sich über den wachsenden Irrsinn in unserem Lande vermehrt so seine Gedanken. Manchmal resignieren. Besonders dann, wenn es sogar AfD-Kräften an gesundem Menschenverstand mangelt. Leider in letzter Zeit immer öfter (siehe die inflationistischen Parteiausschlussverfahren). Dann aber siegt auch wieder die Hoffnung und das Jahr 1989 kommt in Erinnerung. Es ist also alles möglich. So wie vor fast 30 Jahren das Land wieder auf die Beine gestellt wurde, sollte es wieder gelingen. Freuen wir uns darauf.

  2. ein hoch auf das quotenschnepfentum! eine erfolgreiche frau sagt: die quote ist eine demütigung und herabwürdigung von frauen, die aus eigener kraft erfolgreich sind! aenne burda, erfogreiche emanziepierte frau sagte: es ist widerlich und ekelhaft, wenn frauen emanzipation spielen und eine quote brauchen, um an pöstchen zu gelangen, für die sie absolut nicht geeignet sind! aber ich will dem trend ja nicht entgegenstehen. deshalb fordere ich, den mecklenburger stier im wappen durch eine dumme kuh zu ersetzen und den stolzen deutschen adler im wappen durch eine dumme gans! grins!

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