Kassiber aus der Anstalt – Mein Wochenrückblick (3)

I.

Ausgerechnet im Jahre 30 nach der friedlichen Revolution in der ehemaligen DDR, die sich gegen den Totalitarismus der SED und ihrer Blockparteien, vor allem auch gegen den allgegenwärtigen, alles überwachenden Geheimdienst richtete, hetzt die Bundesregierung der bedeutendsten Oppositionskraft im Lande ihre nunmehr gesamtdeutsche Spitzeltruppe auf den Hals. Der Hintergrund dieser Aktion ist derart offensichtlich, dass es keinen Relotius braucht, um ihn aufzudecken. Im Frühjahr sind Europawahlen, wenige Monate später Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg. Für alle vier Urnengänge sagen die Auguren der AfD bahnbrechende Erfolge voraus. In Sachsen dürfte sie stärkste Kraft werden, vielleicht sogar mit Regierungsanspruch. Da können und wollen die Kartellparteien nicht einfach tatenlos zugucken. Ergo wurde mit Hans-Georg Maaßen zunächst der renitente Verfassungsschutzpräsident in die Wüste geschickt und durch einen gefügigen Apparatschik ausgetauscht. Der setzt um, was man von ihm erwartet, nämlich geheimdienstliche Repressionen gegen die AfD. Wie lächerlich und absurd, ja nachgerade kafkaesk die gesamte Aktion tatsächlich ist, wird freilich schon daran erkennbar, dass auf der anderen Seite niemand ein Problem damit zu haben scheint, wenn sich vom Bundespräsidenten abwärts sämtliche Verfassungsorgane ungeniert mit Linksextremisten gemein machen. Fazit: Die Selbstentlarvung der Merkelschen Demokratur hat einen neuen Höhepunkt erreicht.

II.

Es sind erschreckende Zahlen, die dem moralischen Hochmut de SPD jede Grundlage entziehen. Rund 10 Prozent der SPD-Anhänger befürworten Gewalt gegen politisch Andersdenkende, konkret gegen die AfD. Das hat eine aktuelle INSA-Umfrage für das Online-Magazin „Tichys Einblick“ ergeben. Noch höher ist die Gewaltaffinität gegen die AfD nur noch bei Migranten, insgesamt 18,5 Prozent. Angesichts dessen wirken die neuesten Aktivitäten des Verfassungsschutzes noch lächerlicher, es sei denn, die Schlapphüte knöpfen sich jetzt auch die SPD vor.

III.

In Rostock herrscht Wohnungsnot und die bekommt das Rathaus einfach nicht in den Griff. Die CDU glaubt allen Ernstes, mit solchen Mätzchen wie einer Besteuerung von Airbnb spürbare Abhilfe schaffen zu können. Dabei wäre der beste Weg aus dem Dilemma schlicht und ergreifend der Neubau von für die Bürger erschwinglichem Wohnraum, zum Beispiel auf Grundstücken, welche ohnehin schon der Stadt gehören. Letztere hat jedoch andere Prioritäten und bietet ihr Land lieber der islamischen Gemeinde an für den Bau einer neuen Moschee. Am Holbeinplatz, in bester Lage also mit Bus, Straßen- und S-Bahn direkt vor der Tür sowie dem Botanischen Garten gleich nebenan, soll der Stützpunkt für die angeblich 2.000 in Rostock lebenden Muslime entstehen. Angesichts der dramatischen Situation auf dem Wohnungsmarkt kann man sich nur die Augen reiben, denn Wohnhäuser werden einstweilen wohl dringender gebraucht als Bethäuser.

IV.

Die deutsche Politik bringt täglich mindestens einen Anlass hervor, sich ungläubig gegen die Stirn zu schlagen, darüber nachdenkend, ob es sich um ein reales Vorkommnis handelt oder um einen Aprilscherz außer der Reihe. So geschehen heute. In der britischen Tageszeitung The Times war ein Letter to the Editor, ein Brief an den Herausgeber, zu lesen, dessen Absender mit allerlei schwülstigen Formulierungen die Briten geradezu anflehen, doch bitte in der EU zu bleiben. Unterzeichnet ist der Text von so ziemlich allen, die sich in den letzten Jahren um den Niedergang Deutschlands verdient gemacht haben: Annegret Kramp-Karrenbauer, Andrea Nahles, Robert Habeck, Annalena Baerbock, Heinrich Bedford-Strohm, Frank Bsirske, die Chefs diverser Wirtschaftsverbände aber auch unvermeidliche Kultur- und Medienschaffende der bunten Bundesrepublik wie Campino und Caroline Emcke. Sie schreiben:

Sir, ohne Ihre große Nation wäre dieser Kontinent nicht das, was er heute ist: eine Gemeinschaft des Friedens und Wohlstands. Nach den Greueln des 2. Weltkriegs hat Britannien uns nicht aufgegeben. Es hat Deutschland wieder willkommen geheißen als souveräne Nation und europäische Macht. Als Deutsche haben wir das niemals vergessen und sind dankbar dafür. Weil wir wissen, dass die von uns als Europäer genossene Freiheit in vielerlei Hinsicht vom britischen Volk erkämpft und verteidigt worden ist, wollen wir die Briten wissen lassen, dass wir ihre Entscheidung respektieren. Sollte Britannien wünschen, die EU im Guten zu verlassen, wird es in Deutschland und Europa trotzdem immer Freunde haben. Allerdings sollten die Briten wissen, dass unserer Meinung nach keine Entscheidung unumkehrbar ist. Unsere Tür wird stets offen bleiben: Europa ist Zuhause! Britannien ist ein Teil dessen geworden, was uns als Europäer ausmacht. Darum würden wir Britannien vermissen. Wir würden den legendären britischen schwarzen Humor vermissen und den Besuch im Pub nach Feierabend, um ein Bier zu trinken. Wir würden Tee mit Milch vermissen und den Autoverkehr auf der linken Fahrbahn. Und wir würden die englische Pantomime zu Weihnachten vermissen. Mehr als alles andere würden wir aber die britischen Menschen vermissen – unsere Freunde auf der anderen Seite des Ärmelkanals. Wir würden Britannien als Teil der EU vermissen, vor allem in diesen turbulenten Zeiten. Darum sollen alle Briten wissen: Aus der Tiefe unseres Herzens heraus wollen wir, dass sie bleiben.“

Mir machen Politiker Angst, die solche Briefe schreiben. Dass der Zentralrat der Gutmenschen in diesem in schlechtem Englisch verfassten Text ständig nur von Britannien, der antiken Bezeichnung der größten britischen Insel, faselt, obwohl das Land Großbritannien oder ganz korrekt Vereinigtes Königreich heißt – geschenkt. Viel schlimmer ist das dahinter stehende infantile Weltbild der uns beherrschenden Eliten. Die scheinen allen Ernstes zu glauben, mit einer solchen Depesche, die sich liest wie die Briefe, welche Kinder an den Weihnachtsmann schicken, den Brexit verhindern zu können. Immerhin dürfen sich die Untertanen der Queen freuen, denn Kramp-Karrenbauer, Nahles, Habeck & Co. wollen keine V2 startklar machen, sondern die Entscheidung der Briten gönnerhaft respektieren. Im letzten Drittel des Briefes kommt dann die abgehobene, selbstgefällige Arroganz des deutschen Juste Milieus in drei kitschigen Sätzen beispielhaft zum Ausdruck. Darin wird der Eindruck erweckt, dass das Vereinigte Königreich nicht nur aus einem multinationalen Staatenbund austreten, sondern anschließend sogleich komplett im Meer versinken wird. Die EU jedoch ist eben nicht Europa, weswegen die Briten auch nach dem Brexit weiterhin zu diesem Kontinent gehören werden. Den legendären schwarzen Humor, die Pubs, das Bier, Tee mit Milch und Linksverkehr – alles das gab es bereits vor der EU und wird es auch nach dem Brexit geben. Vielleicht wären die unter dem skurrilen Brief aus Germany veröffentlichten Leserkommentare etwas freundlicher ausgefallen, wenn die Urheber von ersterem ein paar Worte des Bedauerns gefunden hätten. Bedauern zum Beispiel dafür, dass es die Politik der deutschen Bundeskanzlerin war, die von sämtlichen Unterzeichnern kritiklos mitgetragen wurde, welche den Brexit überhaupt erst möglich gemacht hat. Es waren die deutschen Sonderwege und nicht zuletzt die deutsche Überheblichkeit gegenüber den Briten und anderen europäischen Völkern, die Europa in eine ernste Krise gestürzt haben, von der sich unser Kontinent wahrscheinlich nie mehr erholen wird.

V.

Es gibt in diesem unseren Europa auch liebenswerte Missverständnisse, über die sich trefflich schmunzeln lässt. Gestern war ich beim Neujahrsempfang des AfD-Kreisverbandes Vorpommern-Rügen im Ostseebad Binz. Der Abend endete an der Hotelbar. Dort kam ich mit dem Barkeeper ins Gespräch, einem jungen Mann aus Lettland. Weil er neben seiner Landessprache auch des Russischen mächtig ist, entschied er sich dafür, nach Ostdeutschland zu gehen. Dort dachte er einstweilen auch ohne Deutschkenntnisse klarzukommen: „Ich nahm an, da können alle Russisch, weil die DDR ja quasi auch von der Sowjetunion besetzt war. Dann kam ich hier an und stellte fest, dass kaum jemand russisch sprach. Ich musste dann doch ganz schnell Deutsch lernen.“ So ist das mit den Klischees. Wer sie ernst nimmt, kann manche Überraschung erleben.

 

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1 Kommentar zu „Kassiber aus der Anstalt – Mein Wochenrückblick (3)“

  1. Der Brief an die Times ist in der Tat sehr bizarr. Aber noch mehr Angst macht mir das mit der Moschee. Meine Schwester wohnt in Rostock und hat mir erzählt, wer dieses Projekt so alles unterstützt. Zum Beispiel auch die örtlichen Schwulen- und Lesbenvereine. Die schaufeln sich ihr eigenes Grab. Gerade wurde in London eine Gruppe männlicher Moslems verurteilt, die Homosexuelle aufgelauert, verprügelt und mit Säure attackiert haben. So wird das auch in Rostock kommen. Wenn die Betroffenen ihren fatalen Irrtum erkennen, dürfte es längst zu spät sein. Aber die haben es dann auch nicht besser verdient. Gewarnt wurde ja lange genug.

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