Der talentierte Mr. Wüstemann

Die politische Karriere des Rostocker Grünen-Politikers Henning Wüstemann müsste jetzt eigentlich beendet sein. In dessen Fall geht es nicht um ein paar obskure Blödeleien in irgendeinem geschlossenen Privatchat, sondern um Drogenkriminalität in großem Stil. Hinter den liebevoll sanierten Fassaden der Kröpeliner-Tor-Vorstadt (KTV) geschieht sicher manches, worüber der ahnungslose Bürger erschrecken würde, bekäme er davon Kenntnis. In der Regel bleibt die Idylle ungetrübt, kann das Szeneviertel seine Rolle als bunter und toleranter Vorzeigekiez ungestört spielen. Nur ab und an verrutscht das Bild ein wenig, wenn sich nämlich das Peter-Weiss-Haus als äußerlich harmlos wirkende Brutstätte des Linksextremismus entpuppt oder eben kommunale Politikergrößen als Drogenbarone.

Henning Wüstemann ist in unserer Stadt nicht irgendjemand, arbeitet als Assistent der Geschäftsleitung eines renommierten Werbeunternehmens, dessen Portfolio von der Rostocker Universitätsmedizin bis zum Beratungsnetzwerk für Demokratie und Toleranz reicht, gilt als Nachwuchshoffnung von Bündnis 90/Die Grünen in MV. Als solche ist er nicht nur Mitglied der Rostocker Bürgerschaft, sondern auch Vorsitzender des Kulturausschusses, stellv. Vorsitzender des Finanzausschusses, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus, Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss, stellv. Mitglied im Liegenschafts- und Vergabeausschuss, stellv. Vorsitzender im Ortsbeirat Südstadt, Mitglied im Verwaltungsrat der OSPA sowie im Verwaltungsrat der Wiro.

Hinter dieser schillernden Fassade könnte sich nun eine Art Pablo Escobar der KTV verbergen. Wie so oft brachte Kommissar Zufall die Aufklärung ins Rollen. Ein Wasserschaden im Mietshaus Barnstorfer Weg 36 führte zur Notöffnung eines Lagerraums, in welchem man auf zwei Indoorgewächshäuser stieß, die wiederum dem professionellen Anbau von Cannabis dienten. Wie berichtet wird, stieß die Polizei auch in Wüstemanns Hauptwohnung auf Drogen. Hier geht es also nicht um einen zerknitterten Joint, sondern um die fachgerechte Produktion von gesetzlich strikt verbotenen Suchtmitteln. Hier hat jemand nicht nur seinen Eigenbedarf bedient, sondern ganz offensichtlich mit reichlich krimineller Energie das Ziel verfolgt, die produzierten Drogen zu verkaufen, Profit aus der Sucht anderer Menschen zu schlagen.

Wir wissen durch entsprechende Untersuchungen, dass 90 % der Kokain-Süchtigen zuvor Cannabis konsumiert haben. Eine Studie zeigte, dass Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren, die Cannabis rauchen, 85 Mal eher zu Heroin oder anderen harten Drogen wie Crystal Meth greifen als Jugendliche, die das nicht tun. Die Studie machte außerdem deutlich, dass 60 % der Jugendlichen, die Cannabis rauchen, bevor sie 15 sind, später Kokain zu sich nehmen. Derlei Fakten sollte man sich vergegenwärtigen, wenn man den Fall Wüstemann beurteilt. Offenkundig haben wir es an dieser Stelle auch nicht mit einem Einzeltäter zu tun, sondern mit einem kriminellen Netzwerk. Noch am Tatort erkundigte sich der Kommunalpolitiker nämlich bei den anwesenden Polizisten, ob er mit Strafminderung rechnen könne, wenn er den Ermittlungsbehörden seine Hintermänner offenbare. Wir dürfen folglich gespannt sein, welche äußerlich ehrbaren Größen aus dem politischen oder kulturellen Leben unserer Hansestadt fürderhin mit Drogenkriminalität in Verbindung gebracht werden. Ferner wird zu klären sein, inwieweit Henning Wüstemann mit dem in Rostock ausufernden Drogenhandel durch sogenannte Flüchtlinge in Zusammenhang steht.

Bleibt einstweilen die Frage, ob sich die Rostocker Bürgerschaft mit ihrem Präsidenten Dr. Wolfgang Nitzsche (Die Linke) vorneweg von Wüstemann distanzieren wird? Wird man ihn öffentlich ächten, seine Existenz zu vernichten trachten, so wie es mit AfD-Politikern bei weitaus geringeren Vorfällen schon geschah bzw. geschehen würde? Das wollen wir dem jungen Mann freilich nicht wünschen. Es reicht schon, wenn der in jüngster Zeit arg in Verruf geratene deutsche Rechtsstaat seine Arbeit macht und nicht wieder den Eindruck erweckt, dass sich gewisse Kreise alles erlauben dürfen.

© Foto: Pixabay

 

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5 Kommentare zu „Der talentierte Mr. Wüstemann“

  1. vielleicht sollten politik, presse und justiz mal dafür sorgen, daß aus dem namen ein programm wird! also, ab in die wüste, wüstemann. 😉

  2. Bernd Kürschner

    Unglaublich! AfD-Politiker werden wegen irgendwelcher Nichtigkeiten zur Sau gemacht und die wahren Kriminellen sitzen bei Grünen und Linken völlig unbehelligt von Lügenpresse und Justiz.

  3. Gerade neulich gelesen, dass die Grünen Nutella verbieten wollen, weil es angeblich ungesund für die Kinder ist. Wenn unsere Kinder aber Drogen nehmen und zu Junkies werden haben diese Typen kein Problem damit. Lassen Sie sich nicht unterkriegen, Herr Arppe. Die richtigen Verbrecher sitzen bei den Altparteien. Joschka Fischer war ein linksextremer Terrorist, Schäuble hat mit Schwarzgeld rumgemacht, Volker Beck wurde mit Drogen erwischt und jetzt dieser Wüstermann. Passieren wird dem nichts. Die stecken doch alle unter einer Decke. In der Presse liest man auch nichts. Stell sich mal einer vor, die hätten einen von der AfD mit sowas erwischt? Da wäre der Teufel los.

  4. 90% der kokain Süchtigen haben doch Tatsache mal Gras geraucht? You don’t say. 90% aller alkoholiker haben auch schon mal Tee getrunken. Sollte man verbieten!!! Was für eine dumme Statistik, Was für ein sinnloser Beitrag. Suhlt euch doch in Selbstmitleid. Aber paar Pflanzen gras anbauen ist nichts gegen die rassistische hetze der afd. Ihr nullen. Und ps. Gras macht gute Laune, euer Gelaber bringt nur kotzreitz.

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